Schwimmbrille: Ist sie hilfreich für das Schwimmen lernen

Du stellst dir die Frage, inwieweit eine Schwimmbrille für dein Kind hilfreich sein kann. Gerne teile ich mit dir meine Erfahrungen aus über zwanzig Jahren Schwimmunterricht. Ich beschreibe in diesem Artikel, warum ich keine Schwimmbrillen zu beginn nutze. Du erfährst, warum mir dies zur Sicherheit deines Kindes wichtig ist. 

Was ist eigentlich eine Schwimmbrille?

Für mich ein Hilfsmittel. Ich schätze sehr die Unterstützung und Möglichkeiten von Hilfsmitteln. Sie dient dazu, zu verhindern, dass Wasser in die Augen gelangt. Es gibt Kinder, die äußerst empfindlich auf gechlortes Wasser reagieren. Sie bekommen schnell rote Augen. Um diese Reizung des Auges zu vermeiden, macht eine Schwimmbrille Sinn. Die Kinder können außerdem unter Wasser klarer sehen. 

Eine Schwimmbrille ist keine Tauchmaske. Bei einer Schwimmbrille kann immer durch die Nase ausgeatmet werden. 

Achtung: Eine Schwimmbrille ist nicht zum Tauchen geeignet. Es kann kein Druckausgleich im Inneren der Brille beim Tauchen stattfinden. Wenn dein Kind also mehr als zwei Meter unter Wasser taucht entsteht ein Unterdruck. Dieser kann zu geplatzten Blutgefäßen am Augapfel führen oder sogar zu einer Ablösung der Netzhaut. 

Meine Erfahrung:

Zu Beginn der Schwimmausbildung nutze ich keine Schwimmbrillen. Mir ist die Wassergewöhnung sehr wichtig. Ich habe mit dir oben bereits geteilt, dass es nicht die eine Herangehensweise gibt, die richtig ist. Es gibt Kinder, wo eine Schwimmbrille auch zu Anfang bereits Sinn macht. Ich mag es hier individuell zu schauen, was für jedes Kind hilfreich ist. 

Viele Kinder sind sehr abgelenkt durch eine Schwimmbrille. Die Brille wird angezogen und ausgezogen. Dann läuft Wasser rein. Die Brille kann von innen beschlagen und dein Kind sieht gar nichts mehr. Oft können die Kinder ihr Problem mit der Brille selbst nicht erkennen und benennen.

Für mich ist das Ziel der Schwimmausbildung ein sicheres Schwimmen können. Dafür braucht es unbedingt, dass dein Kind sich unter Wasser wohl fühlt. Sich orientieren kann. 

Zu oft habe ich an meinem Arbeitsplatz als Meisterin für Bäderbetriebe erlebt, dass Kinder sehr schnell in Gefahr kommen. Dann, wenn sie die Fähigkeit nicht entwickelt haben, unter Wasser ihre Augen jederzeit öffnen zu können. Stell dir vor, dein Kind läuft am Beckenrand. Aus irgendeinem Grund fällt es unerwartet ins Becken. Nun ist es wichtig, dass dein Kind sich schnell orientieren kann und es schafft, wieder aufzutauchen. 

Ein anderes Beispiel, dein Kind liegt auf einer Luftmatratze. Plötzlich rutscht es ins Wasser. Nun muss dein Kind sich schnell orientieren können. Wissen, wo ist oben und wo ist unten. Und vor allem sehen können, dass es unter der Luftmatratze raus tauchen muss. Kinder geraten dann sehr schnell in Panik, wenn sie beispielsweise diese Luftmatratze (Boot, etc.) über sich haben und ein Auftauchen nicht möglich ist. 

Die Fähigkeit unter Wasser die Augen zu öffnen kann also wirklich Leben retten und vor gefährlichen Situationen im Wasser vorbeugen.

Ein Kind, das ohne Hilfsmittel frei schwimmt, braucht Sicherheit in alltäglichen Situationen, die im Wasser passieren können. Auf keinen Fall darf Panik und Unsicherheit aufkommen, wenn Wasser in die Augen gelangt. 

Schwimmbrillen für Brillenträger

Es können Schwimmbrillen mit Korrekturgläsern angefertigt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Orientierung unter Wasser möglich wird. 

Schulschwimmen und Schwimmbrillen

In vielen Schulen ist die Nutzung einer Schwimmbrille nicht gestattet. Ist dein Kind also gewohnt, auch ohne Brille zu schwimmen, ist dies ein Vorteil. 

Fazit:

Kinder müssen unter Wasser ihre Augen öffnen können. Dies ist der Grund, warum ich Schwimmbrillen erst später hinzunehme. Erst dann, wenn diese Fähigkeit sicher beherrscht wird. 

Die Augen unter Wasser öffnen zu können ist eine wichtige Fähigkeit. Ihr könnt dies und von klein auf auch schon zu Hause in der Badewanne üben. Untertauchen und unter Wasser einen Gegenstand hochtauchen, Finger zählen unter Wasser, oder Ähnliches. 

Tauchst du gerne? Sieht dein Kind dich immer wieder mit Freude tauchen?

Schaffe kleine Erfolgsmomente. Immer wieder. Momente, wo dein Kind sich selbst als wirksam erfährt. Regelmäßige Wasserzeiten sind wichtig. Dies muss kein Schwimmbadbesuch sein. Es ist das Spiel mit Wasser und Freude daran. 

Lass deinem Kind Zeit, sich in seinem Tempo entwickeln zu dürfen. Dies wird dazu führen, dass dein Kind Freude am und im Wasser hat. 

Online Schwimmschule für Eltern

Wenn du dein Kind selbst begleiten möchtest, dann schau dir gerne mein Kurskonzept an. Ich unterstütze Familien darin, selbstbestimmt schwimmen zu lernen. Ich nehme euch an die Hand und du profitierst von meinen Erfahrungen. Mit einem klaren Fahrplan wirst du dir immer sicherer. Deine Sicherheit ist die Grundlage dafür, dass dein Kind sich sicher fühlen kann. Für alle Familien, für die ein normaler Schwimmkurs nicht in Frage kommt.